DPVKOM Magazin: Dirk, im kommenden Jahr finden die nächsten Betriebsratswahlen bei der Post statt. Du hast Dich dafür entschieden, erstmals für den Betriebsrat zu kandidieren. Warum trittst Du zur Wahl an? Was motiviert Dich?

Dirk Donzowa: Für mich ist es wichtig, dass es in unserer Niederlassung einen starken Betriebsrat gibt. Hier sehe ich, und viele andere auch, bei dem jetzigen Betriebsrat noch viel Luft nach oben. Kolleginnen und Kollegen aus meinem direkten Umfeld haben den Eindruck, dass der jetzige Betriebsrat zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist und dadurch die eigentliche Interessenvertretung der Beschäftigten zu kurz kommt. Das muss sich und das will ich ändern. Einfach gesagt: Ich möchte für die Kolleginnen und Kollegen wirklich da sein!

DPVKOM Magazin: Warum ist ein Betriebsrat wichtig?

Dirk Donzowa: Gerade in der jetzigen Zeit ist ein starker Betriebsrat sehr wichtig, um zu verhindern, dass die Unternehmensführung einfach so über die Köpfe der Beschäftigten bestimmen kann, und zwar ohne Rücksicht auf Verluste. Genau das passiert gerade und das dürfen wir nicht einfach so hinnehmen. Dafür stehe ich als Person und hoffentlich zukünftiger Betriebsrat.

DPVKOM Magazin: Hast Du schon ungefähr eine Vorstellung davon, welche Herausforderungen auf Dich im „Wahlkampf“ beziehungsweise anschließend als hoffentlich gewählter Betriebsrat warten?

Dirk Donzowa: Als DPVKOM-Vertrauensmann habe ich auch schon einige "Schlachten" für Beschäftigte und gegen Vorgesetzte geschlagen. Das ist vielleicht „eine Nummer kleiner“ wie als Betriebsrat. Das zeigt aber auch, dass ich mit Konflikten umgehen und diese im Sinne der Beschäftigten lösen kann.

DPVKOM Magazin: Welche sonstigen Eigenschaften – außer einer gewissen Konfliktfähigkeit – sollte ein Betriebsrat haben und bringst Du diese mit?

Dirk Donzowa: Für mich ist in erster Linie entscheidend, dass ein Betriebsrat kompetent ist und sich in rechtlichen Fragen in den Bereichen Arbeitsrecht- und Betriebsverfassungsrecht sehr gut auskennt. Schließlich muss er die Interessen der Beschäftigten gegenüber dem Arbeitgeber auf Augenhöhe vertreten und diesem auch schon mal Paroli bieten. Der Arbeitgeber muss merken, dass Betriebsräte nicht nur eine "träge Herde Kühe sind, die kurz aufschauen und dann gemütlich weiter grasen", sondern die Rechte der Mitarbeiter kennen, sie einfordern und – wenn nötig – auch einklagen. Weiterhin sollte ein Betriebsrat, auch wenn die Lage noch so hoffnungslos für den Kollegen erscheint, mindestens versuchen, das Beste für ihn herauszuholen. Ich glaube schon, dass ich das ganz gut kann – sonst würde ich nicht zur Wahl antreten.

DPVKOM Magazin: Wofür willst Du Dich auf jeden Fall einsetzen? Welche Themen brennen Deinen Kollegen unter den Nägeln?

Dirk Donzowa: Wie schon erwähnt, ist es beschämend, mit welcher Arroganz der Arbeitgeber Entscheidungen trifft, ohne auch nur ein bisschen an die Interessen der Belegschaft zu denken. Weder private noch gesundheitliche Belange der Mitarbeiter interessieren ihn. Das macht viele Kolleginnen und Kollegen krank. Das ist ein Skandal und darf nicht hingenommen werden. Ich möchte mich daher für Arbeitsbedingungen einsetzen, die die Gesundheit bestmöglich erhalten. Außerdem werde ich mich für einen respektvollen Umgang im Unternehmen stark machen.